Blumenau

Wer sich wie ich mit deutschen Auswanderern weltweit beschäftigt, kommt an Brasilien nicht vorbei. Ganz besonders interessant wird es, wenn es um Menschen geht, die aus der Region der eigenen väterlichen Vorfahren stammen. Noch besser wird es, wenn es sich nicht nur um Harzer handelt, sondern auch noch der Bezug zur Gründung einer Stadt in Brasilien hergestellt werden kann.

Eine dieser herausragenden Persönlichkeiten war Dr. Hermann Blumenau (*1819 in Hasselfelde +1899 in Braunschweig), der 1850 im brasilianischen Santa Catarina Anstoss zur Gründung der Stadt Blumenau im noch naturbelassenen Urwald gab. Ihm zu Ehren wurde im Heimatmuseum Hasselfelde ein Blumenau Museum eingerichtet, das Informationen und Artefakte aus dem Leben des großen Sohnes der Stadt bereithält. Interessanterweise handelt es sich dabei tatsächlich um sein Geburtshaus, wie eine Tafel an der Eingangsseite des Gebäudes verkündet.

 

Um den Erhalt des Erbes von Hermann Blumenau, aber auch um den regen Austausch innerhalb der deutsch-brasilianischen Freundschaft kümmert sich die Blumenau-Gesellschaft unter Vorsitz der Urenkelin des Geehrten, Frau Dr. Jutta Blumenau-Niesel. Die Vorsitzende ist Ehrenbürgerin der Stadt Blumenau und war selbst bereits unzählige Mal vor Ort in Brasilien.

 

Dr. Hermann Blumenau (1819 – 1899) in Blumenau, Brasilien auf einem Foto in der beeindruckenden Ausstellung. In 2019 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Male. Grund genug, auf das Wirken dieser herausragenden Persönlichkeit aufmerksam zu machen. Bereits in der Vergangenheit wurde in Brasilien bspw. Blumenau auf Briefmarken geehrt. Die Stadt gilt heute als starker Wirtschaftsstandort mit etwa 300.000 Einwohnern. 

Eine beeindruckende Ausstellung

 

In der Ausstellung erfährt man über die Anstrengungen, die mit dem Leben in Brasilien verbunden waren, aber auch von den Erfolgen, die bis heute wirken. Besonders beeindruckend ist die Bekanntschaft Blumenaus mit dem großen deutschen Naturforscher Alexander v. Humboldt (1769 – 1859), der ihn ermutigte, in Brasilien aktiv zu werden.

Neben all diesen spannenden Dingen findet sich auch eine Wilhelmine Zopf, geb. Weissleder, die 1858 in Blumenau angekommen ist, so dass insofern auch ein eigenes genealogisches Interesse entsteht. Brasilien ist also nunmehr definitiv auf meiner Liste der Deutschen in der Fremde, ein weiteres Puzzle der „Deutsche Diaspora“. Eines Tages muss ich mir die Spuren der Deutschen in Brasilien einmal vor Ort ansehen.

 

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