WEISSLEDER

Dem namengebenden Teil meiner Familie gehört seit vielen Jahren meine besondere Aufmerksamkeit. Der Familienname WEISSLEDER hat mich schon als kleiner Junge interessiert, aber erst im Alter von 13 Jahren habe ich angefangen, konkrete Fragen zu stellen, Lebensdaten zu sammeln und einfachste genealogische Forschungen zu beginnen. Das war im Jahre 1982 als wir für den Geschichtsunterricht der 7. Klasse einmal unsere Vorfahren zusammentragen sollten. Bis heute bin ich für diesen „Hausaufgabe“ sehr dankbar. Als ich anfing mit „Genealogie“ kannte ich bezüglich WEISSLEDER lediglich sechs Personen dieses Namens (meine Eltern, meine Großeltern, meine Schwester und mich), weitere entfernte Verwandte kannte ich nicht. Der Grund dafür war sehr einleuchtend: Die Wurzeln der Familie lagen im Ost-Harz, auf der anderen Seite der innerdeutschen Grenze. Den Ort meiner und unserer Vorfahren besuchte ich erstmals im Jahre 1985, nachdem es durch den Amtsantritt Michail Gorbatschows in der Sowjetunion zu einer gewissen Ost-West-Entspannung kam. Keine zwei Jahre später begann ich mit umfangreichen Kirchenbuchbearbeitungen, was zur 1987 Gründung das Familienarchiv WEISSLEDER führte, um eine gewisse Systematik in die Forschungsarbeit zu bringen und Übersicht über die Funde zu erhalten.

Logo Familienarchiv WEISSLEDER

Flyer FA WEISSLEDER

Ende 1988 begann ich damit, die insgesamt 138 Telefonbücher der Deutschen Bundespost in West-Deutschland nach Namensträger zu durchsuchen, 1989 begann Rainer Weißleder (wir sind alle zueinander Cousins und Cousinen) damals in Jena und Umgebung mit der Suche nach ebensolchen Namensträger jedweder Schreibweise in ost-deutschen Telefonbüchern. Zudem konnte ich 1989/90 die Bearbeitung der Kirchenbücher gemeinsamer Vorfahren abschließen und als am 09.November 1989 die Grenze aufging und die Mauer fiel, da verfügten wir bereits über die Hausadressen von WEISSLEDER in Ost und West, die noch vor Weihnachten 1989 in Form eines Rundbriefes angeschrieben wurden. Der Grund war, dass wir wissen wollte, wo unsere gemeinsamen Vorfahren aus dem Harz vor 1602 herkamen (Eine Frage, die uns auch heute noch beschäftigt).

Durch diese noch zwei Mal wiederholte Rundbrief-Aktion (die alle fünf bis 10 Jahre neu gestartet wird, um neue Interessierte zu gewinnen) hatten wir derart viele und detaillierte Informationen, die uns einen großen Schritt voranbrachten. Allerdings wollten Rainer und ich, insbesondere als wir Jürgen F. Weißleder (damals in Ilmenau) kennenlernten, nicht nur reine genealogisch-biographische Daten sammeln, sondern es reifte der Entschluss, die WEISSLEDER aus Ost und West „an einen Tisch“ zu bringen – ohne ökonomisches Interesse, politische oder konfessionelle Vorgaben, mit anderen Worten folgten wir einem offenen Konzept, dass uns nunmehr über ein Vierteljahrhundert trägt.

Am 19. Mai 1991 wurde unser Familienverband WEISSLEDER gegründet, der zunächst den passenden, aber etwas umständlichen Namen „Genealogischer Interessenverband der Familien WEISSLEDER“ trug und sich zum Familienverband fortentwickelte. Aber schon in wenigen Jahren entstanden feste Freundschaften, die auch außerhalb der jährlichen Familientreffen gepflegt werden. Familienpflege war von Anfang an unser Ziel. Das gewählte Motto „WEISSLEDER – Ein Name verbindet“ hat sich in den vielen Jahren bewährt, zumal im erwähnten offenen Konzept jeder Namensträger u.a. beitragen konnten, was ihnen wichtig ist. Dass sich schon 1992 Kontakte zur Andrew Whiteleather Reunion im Ohio, USA ergaben, war natürlich ein enormer Glücksfall, dem bald weitere Familien im Ausland (Österreich, Schweiz, Dänemark) folgten. Mittlerweile erforschen wir Namensträger auf der ganzen Welt, wobei aktuell Funde in Großbritannien, Australien hinzugekommen sind, die allerdings leider ohne Nachkommen geblieben sind.

GrÅndungsphoto
Erstmals in der Geschichte trafen sich Namensträger WEISSLEDER aus unterschiedlichen Regionen Deutschland zu einem Familientreffen.

Name 1991

Logo WING Zum fünfjährigen Bestehen des Familienverbandes wurde das WEISSLEDER-Institut für Namenkunde und Genealogie (kurz: WING) im Weißgerbermuseum im brandenburgischen Doberlug-Kirchhain gegründet. Ziel ist seither eigene Forschungsergebnisse zu systematisieren, zu publizieren und anderen Interessierten beim Einstieg in Familiengeschichts- und Namensforschung zu helfen. Die Mitglieder des Familienverbandes WEISSLEDER stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

WING Flyer

2016 feiert der Familienverband WEISSLEDER sein „silbernes“ Jubiläum: 25 Jahre ist es her, dass wir uns am Pfingstsonntag, den 19. Mai 1991 im Ratskeller in Langewiesen gegründet haben. Allen Beteiligten bedeutet dieses Jubiläum sehr viel, weil es zeigt, was möglich ist, wenn man will, wenn man ein gemeinsames Ziel hat und zunächst jeden einmal so annimmt, wie er ist. Letzteres ist insbesondere für die Gestaltung der inneren Einheit Deutschlands von großer Bedeutung. Wir mussten nichts verkaufen, wir mussten niemanden irgendetwas aufschwatzen. Es gab große und kleinere Familientreffen, aber jedes einzelne lebte aus sich heraus. Wir sind dankbar für den langen Weg, den wir hinter uns gebracht haben und denken in aller Stille all derer, die uns auf diesem Weg begleitet haben, aber heute nicht mehr unter uns sind.

WEISSLEDER Ein Name verbindet

In den vergangenen 25 Jahren hat der Familienverband WEISSLEDER Halt gemacht an Orten, die jeweils eine ganz besondere Bedeutung für uns hatten. Es waren: 1991 Langewiesen (I), 1992 Stiege (II), 1993 Hildburghausen, 1994 Wien, 1995 Weimar (I), 1996 Doberlug-Kirchhain, 1997 Hamburg, 1998 Biberach, Ehingen, Ulm, 1999 Hannover, 2000 Saalfeld/Saale, 2001 Langewiesen (II), 2002 Stiege (II), 2003 Dortmund, 2004 Arnstadt, 2005 Weimar (II), 2006 Bremerhaven & Bremen, 2007 Neuruppin, 2008 Wolfenbüttel & Braunschweig, 2009 Weimar (III), 2010 Laatzen & Hannover, 2011 Zorge, 2012 Lüchow, 2013 Leipzig, 2014 Magdeburg, 2015 Mühlhausen, 2016 Langewiesen (III) & Elgersburg.

Jubiläumsfoto 2016 in Langewiesen

Jubiläumsfoto 2016 in Langewiesen

Neben der Erforschung von Namensträgern kam es u.a. sowohl 1997 durch die gespielte Figur des Manfred Weissleder als Besitzer des legendären Star-Club-Besitzers im Musical „Pico“ (geschrieben von Gaddes Gaiser) als auch 1998 durch Heinrich Weißlederer im Theaterstück „Die Handschuhe des Bischofs“ (geschrieben von Dirk Weissleder) zur Literarisierung historischer Figuren.

Ich persönlich bin sehr dankbar für über 30 Jahre Forschung und Dokumentation der Namens- und Namensträgergeschichte WEISSLEDER, denn sie hat mich sehr viele Dinge lernen und erleben lassen. All diese regionalen und internationalen Erfahrungen konnte und kann ich einbringen in meine Vorstandsarbeit im Bund der Familienverbände e. V. (BdF) und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e. V. (DAGV), denen sich seit 2007 bzw. 2012 vorstehe. Oft wurde ich belächelt, weil man keinen Sinn in weltweiter Namensträgerforschung sah. Heute aber wird deutlich, wie wichtig die Suche nach „verlorenen Söhnen und Töchtern“ der historischen Familien WEISSLEDER ist und zwar dadurch, wenn man unverhofft ihre Spuren findet und Verbindungen herstellen kann. Besonders emotional wird es dann, wenn man beispielsweise Gefallene auf den Schlachtfeldern der beiden Weltkriege „wieder zurück in die Familien“ führen kann. Für uns steht fest: Wir werden nicht aufhören, nach weiteren (historischen und heute lebenden) Cousins zu suchen.

Anlässlich unseres Jubiläumstreffens zu 25 Jahre Familienverband WEISSLEDER haben Katrin & Dirk Weissleder die Ausstellung

FamilienBergwerk WEISSLEDER

konzipiert: Eine Ausstellung im Dunkeln, die nur für eine bestimmte Zeit, in geringer Anzahl pro Gruppe und nur mit Taschenlampen besucht werden konnte. Die Dunkelheit führte dazu, dass sich die Besucher in besonderer Weise mit den Exponaten auseinandersetzen konnten. Das FamilienBerwerk (FBW)/FamilyMine (FM) ist eine vom Autor vor dem hier beschriebenen Hintergrund entwickelte Methodik der weltweiten Namensträgerforschung, um aus Einzelfunden ein Gesamtbild des untersuchten Familiennamens zu erhalten.

Das übrigens sagt die Presse über uns:

„Eine andere Einheit, die nach der Deutschen Wiedervereinigung, hat es ermöglicht, die Weißleders aus aller Welt zusammen finden zu lassen.“ (Thüringer Allgemeine 17.06.1993)

„Der Familienverband Weissleder – Ein Familientreffen der besonderen Art. … Die privaten Nachforschungen ergab: Für eine große Gruppe von Menschen ist zumindest der Nachname ein kleiner gemeinsamer Nenner. … Die Arbeit des Verbandes konzentriert sich auf die Erforschung des Namens und der möglichen Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den einzelnen Familienzweigen. Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit bedeutet der Familienverband für seine Mitglieder auch eine persönliche Bereicherung.“ (ORF, Studio Wien 27.07.1994)

„Das Interesse an der Erforschung ihres Namens und ihrer Familiengeschichte(n) schweißt die Namensvetter … zusammen, ohne dass alle miteinander verwandt wären. … Die Namens- und Familienforschung ist aber nur ein Aspekt des Familienverbandes. 1991, kurz nach der Wende haben sich Weissleders aus Ost und West zum Verbund zusammengeschlossen, auch um unter dem gemeinsamen Nenner des Nachnamens einen Beitrag zur inneren Einheit Deutschlands zu leisten.“ (Bremerhavener Sonntagsjournal, 21.05.2006)

„Die Weissleders verbinden Nationen“. (Nordsee-Zeitung (Bremerhaven), 22.05.2006)

„Ein Leben für die Einheit.“ (Braunschweiger Zeitung, 23.05.2007)

„Seit nunmehr 19 Jahren widmet sich der Familienverband der Familiengeschichtsforschung mit dem Erhalt alter Fotos, Dokumente, Biographien sowie der Kontaktpflege der Familien untereinander.“ (hallo Sonntag, 06.06.2010)

„Ein Beispiel, wie Familienbande in modernen Zeiten aufrecht erhalten und über den Ozean hinweg gepflegt werden, bietet seit zwei Jahrzehnten die Familie der Weissleder.“ (Volksstimme vom 31.05.2011)

„Übrigens … Während andere Familien froh sind, ein Weihnachtsfest ohne Zank zu überstehen, treffen sich Weißleders gern in großer Zahl, wie jetzt wieder in Stiege. … Je technischer die Zeiten, um so wertvoller offenbar die Familienbande.“ (Volksstimme vom 31.05.2011)

„Die Vertreter jenes Namensverbandes dokumentierten gelebte Wiedervereinigung. Denn das vorrangige Anliegen des Gipfeltreffens bestand wiederum darin, Leute aus Ost und West zusammen zu bringen.“ (Thüringische Landeszeitung vom 15.06.2015)

Familienautobahn Weissleder LAND Die Ideen und Funde der WEISSLEDER-Forschung regen jedoch auch zu anderen Aktivitäten, insbesondere auf dem Gebiet der eigenen Familiengeschichte an. So veröffentlichte unser Vorsitzender Jürgen F. Weißleder 2014 zwei, jeweils 117 Seiten starke Bücher, die den (hier eigenen) genealogisch-familiengeschichtlichen, aber auch den namengeschichtlichen Hintergrund beleuchten: Familienautobahn und WEISSLEDER Land (erschienen jeweils im Eigenverlag des Autors). Hiermit erreichte die Forschungstätigkeit eine weitere Stufe der Literarisierung. Die Idee der Familienautobahn, die Jürgen F. Weißleder hier beschreibt, behandelt die Einflüsse der verschiedenen Generationen auf das, was Familie ausmacht. Seine Idee verdient es, nicht nur weitergeführt, sondern vielmehr auch bekannt gemacht zu werden. Sie geht weit über die Tätigkeit des Familienverbandes WEISSLEDER hinaus und ist geeignet, die Genealogie insgesamt zu bereichern. Das WEISSLEDER LAND beschreibt die Dimensionen von Namensträgern auf der ganzen Welt – und ist bewusst nicht als abgeschlossen, sondern als wichtige Momentaufnahme zu verstehen. Beide Werke haben Eingang in unsere FamilienBibliothek WEISSLEDER gefunden.

Bericht über den Familienverband aus 2006: FV WEISSLEDER BFF 2006

Whiteleather

In Ohio, Florida und Utah gibt es zudem Namensträger Whiteleather. Hier ein wunderbares Foto eines Familientreffens in Ogden, Utah.

It is good to have you, my Utahan family! Take care! I am proud of you!

„The big 3-D (even better known as The Triple D)“

Debbie, Dirk and Dan

 

 

 

 

 

 

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